Wie uns die Preissteigerungen von heute durch das Jahrzehnt begleiten werden
Auch wenn es gelingt, die aktuelle Inflationsdynamik zeitnah zu stoppen, werden uns ihre Folgen noch Jahre begleiten. Eine neue Studie des Beraters ‘Mainland Labs‘ zeigt den negativen Effekt der Preisentwicklung auf das Investitionsverhalten der heimischen Wirtschaft. Ohne gezielte Gegenmaßnahmen der Regierung droht mittel- und langfristig eine Abnahme der internationalen Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und damit ein niedrigeres Wachstum der Volkswirtschaft.
Für die meisten ist Inflation, speziell jene, die wir seit rund einem Jahr erleben, ein Problem, das man durch entsprechende wirtschaftspolitische Maßnahmen wirkungsvoll bekämpfen und letztendlich auch lösen kann. Und tatsächlich können wir davon ausgehen, dass sich durch entsprechende Strukturanpassungen im Energiebereich, durch ordnungspolitische Maßnahmen, antizipatorische Steuer- und Lohnpolitik und verändertes Nachfrageverhalten die Preissteigerungsraten letztlich auf ein vertretbares Maß zurück entwickeln. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass von ökonomischen Akteuren im Hier und Jetzt Entscheidungen getroffen werden, die unser Land und unseren Wohlstand über Jahre hinaus mitbestimmen werden. Die Rede ist dabei von Investitionsentscheidungen, die u.a. von den Kapitalkosten maßgeblich beeinflusst werden. Gerade die aktuell hohe Inflation erhöht diese Kosten deutlich und dämpft damit die Investitionsbereit-schaft der Unternehmen. Der Zusammenhang zwischen Inflation und Investitionen lässt sich dabei für die letzten 60 Jahre speziell auch für Österreich nachweisen.
Die Studienautoren sehen gerade in der aktuellen Situation die Bundesregierung gefordert. Der erwartbaren negativen Entwicklung im Bereich Investitionen muss zeitnah mit gezielten fiskalischen Maßnahmen begegnet werden. Das aktuelle Inflationsgeschehen, das uns voraussichtlich in abgeschwächter Form zumindest bis ins Jahr 2024 begleiten wird, beeinträchtigt den realen Cash Flow der Unternehmen, führt zu einer überhöhten Besteuerung von Erträgen und verschlechtert die wirtschaftlichen Perspektiven von Investitionsprojekten und damit auch den Ausblick für Wachstum und Beschäftigung.
Nebenstehende Grafik zeigt den negativen statistischen Zusammenhang (multiple lineare Regression, Zeitreihe 1966-2021) zwischen der Dynamik der Inflationsrate und der Investitionstätigkeit (Lag) der österreichischen Unternehmen.
Für weiterführende Informationen kontaktieren Sie bitte unser Wiener Büro.
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